- come-on.de
- Lennetal
- Nachrodt-Wiblingwerde
Stand:
Es war eine Frage des guten Gewissens und den Zeichen der Zeit geschuldet, als die Gemeindeverwaltung im August 2020 zwei e-Ups von den Stadtwerken Iserlohn mietete. Die Fahrzeuge hatten eine Reichweite von je 260 Kilometern. Zumindest theoretisch. In der Praxis bewährten sie sich nicht wirklich. Und so rollt der „Fahrzeugpark“ der Verwaltung – bestehend aus zwei Autos – mittlerweile wieder mit Benzin.
Nachrodt-Wiblingwerde – Während der Corona-Zeit wurden die E-Autos recht wenig bewegt, viele Besprechungen gingen wie allerorts meist online über die Bühne. „Es stand ja alles zwei Jahre still“, so Bürgermeisterin Birgit Tupat. Dann aber, als man wieder viel öfter unterwegs war, überzeugten die kleinen Flitzer nicht mehr. Der „Kleine für alles“ war so gar nicht geländetauglich. Genau das ist aber besonders bei den Einsätzen des Bauamts gefragt. Gerade jetzt, wo es immer noch um die Flutschäden gehe, müsse man ins Gelände, direkt an die Gewässer. Zudem habe nicht viel ins Auto gepasst. Wenn das Ordnungsamt eine Straße sperren müsse, müsse auch entsprechendes Equipment dabei sein, die Pylonen beispielsweise.
Und: „Wenn man dann in Arnsberg nicht an die Ladesäule kommt, dann überlegt man schon, wie man wieder zurückkommt“, erzählt Birgit Tupat. Auch Gaby Balzukat, die ehemalige Kämmerin, machte „besorgte“ Erfahrungen, als sie mit dem e-Up beim Märkischen Kreis war und dort das Auto laden wollte. Das Bezahlsystem der Ladesäule war nicht kompatibel mit der Karte der Nachrodter Verwaltungsmitarbeiterin. „Man kann die Karte nicht an jeder Ladesäule nutzen, was im Alltag nicht praktikabel ist“, findet die Bürgermeisterin. Hinzu komme: „Im Winter braucht man auch mal eine Heizung. Und sobald man andere Verbraucher nutzen muss und oben in Wiblingwerde ankommt, ist schon nur noch wenig Reichweite vorhanden, wenn es draußen sehr kalt ist“, sagt die Verwaltungschefin. Wenn eine Reichweite mit 260 Kilometern angegeben ist, gelte das wohl für plattes Land. „Hier aber geht es ständig bergauf und bergab. Bergab lädt das E-Fahrzeug zwar wieder auf, aber das macht dann den Kohl nicht fett.“
Die Konsequenz: Die Verwaltung hat sich von den E-Autos verabschiedet. „Wir hatten auch nicht besonders viele Einsparungen bei den Fahrtkosten. Den Strom bezahlen wir ja auch.“ Nach drei Jahren des Ausprobierens ist jetzt Schluss. „Wir haben hin- und herüberlegt. Aber wenn man ein größeres E-Fahrzeug kauft, kostet das auch entsprechend“, so Birgit Tupat. Am günstigsten für den Haushalt sei ein Wechsel: Gekauft wurde ein Suzuki Ignis Hybrid für 18 900 Euro. Das Hybrid-System greift dem Verbrennungsmotor beim Anfahren und Beschleunigen unter die Arme. Der zweite Wagen wurde geleast, ein Renault Captur.
Die beiden Ladesäulen vor den Bürocontainern am Amtshaus benötigt die Gemeindeverwaltung nicht mehr. „Die waren ja nicht für uns reserviert. Das sind öffentliche Ladesäulen und da laden viele Leute ihre Autos“, so Birgit Tupat. Es gibt zwei weitere Ladesäulen am Holensiepen und zwei in Wiblingwerde. „Der Versuch mit den E-Autos war gut. Aber ich muss auch an meine Haushaltskasse denken und wofür ich die Autos benötige. Das macht doch ein Privatmann auch. Man kann nicht nur für das gute Gewissen draufzahlen.“
Author: Eddie Lee
Last Updated: 1702284604
Views: 959
Rating: 3.5 / 5 (66 voted)
Reviews: 87% of readers found this page helpful
Name: Eddie Lee
Birthday: 1934-10-07
Address: PSC 6118, Box 2255, APO AA 05530
Phone: +3545922847456192
Job: Article Writer
Hobby: Stamp Collecting, Video Editing, Poker, Puzzle Solving, Dancing, Billiards, Pottery
Introduction: My name is Eddie Lee, I am a striking, accessible, unswerving, courageous, tenacious, Adventurous, brilliant person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.